Mütter auf dem Land nutzten Tragetücher
Viele Landweiber, wenn sie das kleine Kind eine größere Strecke Weges tragen sollen, wickeln es in ein großes Tuch, um es auf ihrem Rücken anbinden zu können.
"Wohlmeynender Rath für Aeltern" aus 300 Jahren Erziehungsratgebern und wie dieser sich bis heute auswirkt.
Viele Landweiber, wenn sie das kleine Kind eine größere Strecke Weges tragen sollen, wickeln es in ein großes Tuch, um es auf ihrem Rücken anbinden zu können.
Das Tragen von Kindern mit und ohne Hilfsmitteln war auch in deutschsprachigen Gegenden sehr verbreitet. Es wurde nur vom Kinderwagen verdrängt, weil es meist wesentlich weniger praktisch war als dieser.
Der folgende Text stammt aus Pflichten gegen Kinder von Dr. Thomas Joseph Lauda, 1855. Er zeigt uns, wie und warum getragen wurde. Die Nachteile werden so deutlich sichtbar.
*WARNUNG!* Die folgenden Beschreibungen sind sehr explizit und haben keinen guten Ausgang. Rassismus, Misshandlung und Vergewaltigung kommen auch vor.
Friedrich Benjamin Osiander (1759-1822) war ein deutscher Arzt und Geburtshelfer, der lange Jahre das Göttinger Entbindungshospital leitete. In seinem Buch Neue Denkwürdigkeiten für Aerzte und Geburtshelfer von 1799 beschreibt er zunächst ausführlich seinen Werdegang und listet dann 156 Grundsätze auf, die er für die Arbeit eines Geburtshelfers für wichtig erachtet. Zuletzt widmet er sich einigen Fallbeispielen und Erfahrungsberichten zu. Darunter befindet sich ein Geburtsbericht, den ich hier nacherzählen will.
Oktober ist Pregnancy and Infant Loss Awareness Month.
Auch in diesem Jahr möchte ich wieder einen Beitrag dazu leisten, verwaiste Eltern und ihre Kinder sichtbar zu machen. Der Tod ist in unserer Gesellschaft zum Tabu geworden. Der von Babys und Kindern ganz besonders. Aber es betrifft viele. Und diejenigen, die nicht selbst betroffen sind, wissen häufig nicht, wie sie reagieren sollen. Darum wurde der Oktober zum Pregnancy and Infant Loss Awareness Month bestimmt. Betroffenen Eltern soll gezeigt werden, dass sie nicht alleine sind, und anderen soll gezeigt werden, wie sie die Betroffenen unterstützen und ihnen respektvoll begegnen können.
Vor kurzem erschien ein Artikel in der Welt, der sich damit beschäftigte, wie schnell und mittlerweile häufig Memes, Links und Inhalte von rechten und christlich-konservativen Personen und Organisationen in den Social Media von BO- und AP-Accounts geteilt werden. Dieses Problem habe ich schon mehrfach thematisiert (z.B. hier und hier). Und auch erfolgreiche Autorinnen wie Nora Imlau (Link zu Twitter-Thread) und Susanne Mierau (Link zu Instagram-Post) werden nicht müde, hier Aufklärungsarbeit zu leisten. Der Artikel von Anne Dittmann ist absolut lesenswert, darum verlinke ich ihn hier: "Rechte Ideologien auf Instagram: Sie treffen Mütter da, wo es ihnen weh tut"
Doch ausnahmsweise will ich heute gar nicht weiter über dieses Thema schreiben. Es geht mir heute um etwas ganz anderes, was dieser Artikel mir nebenbei noch einmal vor Augen geführt hat: Wir haben in Deutschland ein Problem mit Expertise.