Anleitung für Landleute zu einer vernünftigen Gesundheitspflege, Heinrich Felix Paulitzky, 1798

Von der Fallsucht, Epilepsie, den Gichtern, dem bösen Wesen etc.

§. 123.

Ihre Ursachen.

Die Fallsucht kann durch vielerley Ursachen hervorgebracht werden. Oft sind diese so verborgen, daß man sie gar nicht auffinden kann. Sie ist manchmal erblich. Am allergemeinsten wird sie von Unreinigkeiten in den ersten Wegen, dickem Schleim, Galle und Würmern, besonders dem Bandwurm verursachet; auch entsteht sie oft, nach zurückgetriebenen Ausschlägen oder plötzlich geheilten alten und lange gewohnten Geschwüren, von äußerlichen Verletzungen des Kopfes, von starken Gemüthsbewegungen, Schrecken, Aergerniß etc.

Wenn die fallende Sucht angeerbt ist, so ist wenig Hülfe zu hoffen. Wenn die Krankheit schon lange gedauert hat, so wird die Neigung dazu so groß, daß dann die leichtesten Ursachen Anfälle hervorbringen; wenn sie aber nicht eingewurzelt und der Kranke noch jung ist, die Anfälle auch kurz und selten sind, so kann man hoffen, daß sie geheilt werden könne. Kinder, die damit geplagt sind, verlieren sie oft, wenn sie in die Jünglingsjahre treten; dagegen ist sie nach dem fünfundzwacnzigsten Jahr sehr hartnäckig und schwer zu  heben, und dieses noch mehr bey alten abgelebten Leuten. Zuweilen verlieret sich die Epilepsie, wenn der Kranke ein viertägiges Fieber bekommt.

§ 122 Zufälle der Fallsucht

Es folgen in nächster Zeit:
§ 124 Wie man sich inn- und außer den Anfällen verhalten muß.
§ 125 Was man sonst noch gebrauchen kann.
§ 126 Warnung vor schädlichen und unnützen Mitteln.
§ 365 Von den Zuckungen und Gichtern der Kinder.

»Bei meinem Kind mache ich das anders«

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