Häufig gestellte Fragen
Wer steckt hinter dem Team vom Säuglingspflege-Blog?
Es gibt kein Team. Mein Name ist Karin Bergstermann und ich mache das alles ganz alleine. Hier stelle ich mich vor.
Wow, das ist beeindruckend. Wie kann ich Dich unterstützen?
Am besten über Steady, alternativ über Patreon oder ko-fi (Paypal). Jedes bisschen hilft, den Blog am Leben zu erhalten. Herzlichen Dank!
Was waren die Beweggründe für den Blog?
Zum einen hat es mich immer schon interessiert, wie Menschen früher gelebt haben. Das Leben der normalen Leute hat mir als Thema im Geschichtsunterricht immer gefehlt. Und ich habe es geliebt, wenn meine Oma mir von früher erzählt hat.
Zum anderen habe ich mit meinen eigenen Kindern und als Stillberaterin festgestellt, dass unheimlich viele Falschinformationen im Umlauf sind. Und da hab ich mich halt gefragt, wo die her kommen. Also hab ich angefangen zeitgenössische Bücher zu sammeln. Erst hab ich die Infos in meiner Stillgruppe weiter gegeben, dann hab ich angefangen Artikel zu schreiben. Daraus wurde schließlich der Blog.
Welches ist Dein ältestes Buch?
Mein ältestes Buch ist Anleitung für Landleute zu einer vernünftigen Gesundheitspflege von Heinrich Felix Paulitzky in der 3. Auflage von 1798. Der älteste Text ist Die sündliche Ammen-Miethe von Pfarrer Johann Georg Joerdensen. Im Original von 1709. Ich besitze eine wortgetreue photo-lithographische Reproduktion aus dem Jahr 1914. Ich bemühe mich, meine Literaturliste aktuell zu halten.
Findest Du es auch überraschend, wie neu und jung die Konzepte der romantischen Liebe und der Kleinfamilie sind?
Dass es Kleinfamilien noch nicht lange gibt, wusste ich schon lange bevor ich mich mit der Säuglingspflege beschäftigt habe. Das war also keine Überraschung. Heiraten rein aus Liebe mag relativ neu sein, aber auch früher schon wurde Wert darauf gelegt, dass Paare sich mögen. Natürlich gab es auch reine Zweckehen, aber ich denke, die gibt es selbst heute noch. Das Ehegattensplitting fördert sowas auch.
Viele unserer Vorstellungen davon, wie Ehe früher aussah, haben wir von den Ehen aus den Adelshäusern abgeleitet. Dass sehr jung und rein strategisch geheiratet wurde, kam im Volk eher selten vor. Ähnlich ist es mit der Lebenserwartung. Häufig wird behauptet, die Menschen wären "früher" nicht älter als 40 geworden. Das ist falsch. Die Lebenserwartung lag vielleicht bei 40 Jahren, aber das lag daran, dass so viele Kinder starben und das den Durchschnitt gewaltig senkt. Solche falschen Vorstellungen halten sich aber genauso hartnäckig wie gewisse Ammenmärchen.
Wie findest Du es, wenn mit der "Natur der Kinder" argumentiert wird?
Das kommt darauf an, worum es geht. Es wurden schon die absurdesten Dinge mit der Natur begründet. „Kinder wollen gehorchen“ fällt mir da ein. Auch die stinknormale Kindesentwicklung wurde schon fehlgedeutet. Wenn mit der Natur argumentiert wird, ist höchste Vorsicht geboten, sich nicht von Sozialisation und dergleichen blenden zu lassen.
Fiel es Dir schwer, die alten Schriften zu lernen?
Nein, ich hab das schon als Teenager gelernt, weil es mich faszinierte. Gewöhnungsbedürftiger ist da schon die Sprache selber. Die Ausdurcksweisen waren vor 200 Jahren ganz andere. Da muss sich erst mal eingelesen werden. Aber Übung macht die Meisterin.
Von welchen Praktiken in der Erziehung/Säuglingspflege bist Du froh, dass sie nicht mehr angewendet werden?
Traurigerweise fällt mir gerade gar nichts ein, was wirklich Geschichte ist. Operationen ohne Narkose - gibt es noch immer. Schläge als Erziehung - gibt es noch immer. Na gut, Alkohol zur Schlafförderung ist aus dem Mainstream verschwunden. Dann nehm ich das. Da bin ich froh drüber.
Es ist noch viel zu tun. Das ist eines der Dinge, die mir zeigen, wie wichtig meine Arbeit ist.
Hast Du Kinder und wurden sie gestillt?
Ich habe drei Kinder. Hätte ich sie nacheinander gestillt, wären es gute 15 Jahre gewesen. Ich war außerdem über 12 Jahre lang ehrenamtlich als Stillberaterin tätig und war ab der Gründung 2013 bis 2020 Gesellschafterin beim DAIS - Deutsches Ausbildungsinstitut für Stillbegleitung gUG.