Der Schnuller
Kann ja nicht wahr sein! In zehn Jahren Säuglingspflege-Blog habe ich noch nichts über Schnuller geschrieben? Na, dann wird es aber höchste Zeit. Lassen wir Dr. Friedrich Böhm erstmal erklären, was ein Schnuller überhaupt ist.
"Wohlmeynender Rath für Aeltern" aus 300 Jahren Erziehungsratgebern und wie dieser sich bis heute auswirkt.
Kann ja nicht wahr sein! In zehn Jahren Säuglingspflege-Blog habe ich noch nichts über Schnuller geschrieben? Na, dann wird es aber höchste Zeit. Lassen wir Dr. Friedrich Böhm erstmal erklären, was ein Schnuller überhaupt ist.
„Wenn wir jedoch auf solche Weise die gewöhnliche Dauer des täglichen, gesunden Schlafes zu sieben oder aufs höchste zu acht Stunden ansetzen, dürfen wir nicht übersehen, daß hiervon fünf Siebentheile oder Stunden dem eigentlichen Nachtschlaf, zwei etwa dem Morgenschlaf angehören.
Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da. Die Idee, der Mensch müsse nachts durchschlafen, ist noch gar nicht so alt. Es war bis ins späte 19. Jahrhundert durchaus üblich, die Nacht in zwei Schlafphasen einzuteilen - den ersten und den zweiten Schlaf. Letzterer wurde auch "Morgenschlaf" genannt. Der erste Schlaf dauerte meist 5-6 Stunden und der zweite 2-3, wobei im Winter eine Stunde länger geschlafen wurde als im Sommer. Wir wissen davon aber nur durch beiläufige Erwähnungen.
Letzte Woche haben wir gesehen, was C. Falkenhorst über Wiegen und Kinderbetten schreibt. Diese Woche geht es um das Bett der Erwachsenen. Falkenhorst macht auch einen Schwenker in andere Kulturen. Die rassistischen Begriffe habe ich durch Sternchen ersetzt.
"Hier an meinem Bette hat die Wiege Raum," singen die Frauen der Neuzeit und in dem "Hebammenbüchlein" Rößlins, welches im Jahre 1561 herausgegeben wurde, heißt es: