Dazu gab und gibt es tausende Meinungen.

Durch Bücher

"Möge diese Schrift fortfahren in einer einfachen Weise auch dem schlichtesten weiblichen Wesen eine wohlthuende Belehrung zu sein, wie dieselbe in den Kreisen der gebildeten Frauenwelt sich viele Freunde erworben hat. Dem Verfasser ist das Bewußtsein werth geworden, daß die Lectüre derselben mancher jungen Frau das bange Herz belebt, und das befangene und traurige Gemüth erleuchtet und gestärkt hat, so daß sie mit Muth und Sicherheit der Stunde der Entscheidung entgegenging."

"Die ersten Mutterpflichten und die erste Kindespflege", Dr. Friedrich August von Ammon, Vorwort zur 9. Auflage, 1860

Durch Erfahrung und viele Kinder

"Denn es genügt nicht, eine gute Mutter zu sein - durch Zufall und Instinkt; wir müssen bestrebt sein, gute Mütter zu werden - durch Erkenntnis und Selbstzucht.

In kinderreichen Familien stellt sich freilich beim sechsten und achten Kinde diese Wissenschaft auf Grund der früheren Erfahrungen ein. - Doch kann es uns befriedigen, wenn nur die letzten Kinder gute Mütter haben, die Erstgeborenen aber von zu ihrem Geschäfte noch untüchtigen Frauen erzogen werden?"

"Mutterpflichten vor der Geburt", Dr. Margret Hilferding-Hönigsberg in Das Buch vom Kinde, I. Band, Adele Schreiber (Hrsg.), 1907

Durch viele Kinder

"Schon längst hat es die Wissenschaft nachgewiesen, daß die Einschränkung der Kinderzahl nicht bloß die Gesamtheit schädigt, sondern auch jeder einzelnen Familie statt der erhofften Vorteile nur schwere Nachteile bringt. Denn je mehr Kinder im Hause, desto glücklicher ihre Kindheit, desto leichter und zwangloser ihre Erziehung, desto reicher die körperliche und geistige Mitgift, die sie ins Leben mitbringen."

Vernünftige und unvernünftige Mütter, Dr. Heinrich Keller, 1917

Durch Ausmerzen veralteter Ansichten

"Zahlreiche pflegerische Kenntnisse waren früher als wertvolles Familiengut von einer Generation auf die nächste weitergegeben worden. Viele sind nun veraltet, zahlreiche in Vergessenheit geraten, viele neue hat die ärztliche Wissenschaft und Forschung gefunden."

Die Pflege deines Kindes in gesunden und in kranken Tagen, Dr. med. Hans Schlack, 1955

Durch Ärzte

"In der heutigen menschlichen Gesellschaft ist das Wissen über die Grundlagen der Aufzucht und Erziehung unserer Kinder - im wesentlichen als Erfahrungsgut innerhalb der Familien von Generation zu Generation weiterzugeben - in einem erschreckenden Maße verloren gegangen- Als Ärzte stehen wir täglich am Krankenbett ider in der Praxis immer wieder betroffen vor der Unkenntnis und Hilflosigkeit so vieler Eltern, Lehrer und Erzieher."

"Alles über dein Kind", Prof. Dr. Kurt Hofmeier, Dr, Friedrich Müller, Prof. Dr. Werner, 1972