Vermeide es, an kleinen Kindern immerfort herumzuerziehen
Im krassen Gegensatz zu der Strenge, die laut Heinrich Keller Babys und Kleinkindernentgegengebracht werden sollte, steht diese Darstellung der Erziehung von Vorschulkindern.
"Wohlmeynender Rath für Aeltern" aus 300 Jahren Erziehungsratgebern und wie dieser sich bis heute auswirkt.
Im krassen Gegensatz zu der Strenge, die laut Heinrich Keller Babys und Kleinkindernentgegengebracht werden sollte, steht diese Darstellung der Erziehung von Vorschulkindern.
Die Angst, sich einen kleinen Tyrannen heran zu ziehen, wurde spätestens ab der Jahrhundertwende geschürt. Das Kind hat still zu sein, insbesondere nachts nicht zu stören und Mütter sind einfach viel zu weich.
Dr. Heinrich Keller prangert unsinnige Essensregeln für stillende Frauen an. Es stimmt, dass Stillende essen können, was sie wollen. Nur selten reagieren Babys auf Stoffe aus dem Essen der Mutter. Selten genug, dass es unsinnig ist, von vornherein bestimmte Lebensmittel zu meiden oder zu bevorzugen.
Die Überheblichkeit der Ärzte gegenüber Müttern, wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts herrschte, wird in diesem Zitat deutlich.
"Die ersten Menschenmütter in ihren Felsen und Wäldern sorgten wohl wie die Tiere nur nach ihrem angeborenen Instinkt für ihre Jungen, lehrten sie wie die Tiere den schweren Kampf ums Dasein führen und - säugten sie wie die Tiere, aber je höher das Menschengeschlecht sich entwickelte, desto höher stieg auch die Zahl der Gefahren sowie auch ihre Größe und Fruchtbarkeit.
In seinem Werk "Vernünftige und unvernünftige Mütter" von 1917 beschreibt Dr. Heinrich Keller (1866–1943), was Mütter seiner Meinung nach so alles falsch machen. In vier Kapiteln beschäftigt er sich mit den verschiedenen Altersstufen: dem Säugling, dem vorschulpflichtigen Kind, dem Schulkind und dem heranreifenden Kind.