"Nicht selten tritt der Fall ein, daß die kleinen Geschöpfe uns nicht zu Willen leben und durchaus nicht einschlafen wollen, wenn wir es gern hätten.

"Nicht selten tritt der Fall ein, daß die kleinen Geschöpfe uns nicht zu Willen leben und durchaus nicht einschlafen wollen, wenn wir es gern hätten." So schrieb Marie Susanne Kübler 1891. Aber das heißt ja nicht, dass nicht versucht wurde (und wird), das Kind trotzdem zum Schlafen zu bewegen.

"Die Ernährung des Kindes in der ersten Lebenszeit ist für den Staat keine gleichgiltige Sache; denn sie hat auf den allgemeinen Gesundheitszustand und auf das Sterblichkeits-Verhältniß der Bevölkerung einen sehr bedeutenden Einfluß, und viele Menschen werden durch Mißgriffe in der Ernährung während der ersten Lebensperiode für immer schwächlich und kränklich. 

Heute wird's blutig. Wir reden über die Monatsreinigung, das Unwohlsein, das Geblüt, das Monatliche, den Monatsfluß, die Regel, die Periode, die Menstruation. Oder anders ausgedrückt: über das blutgetränkte Gewebe, das Gebärmütter während der fruchtbaren Jahre häufiger mal ausstoßen.

Wenn Dir diese Beschreibung schon zu viel war, lies lieber nicht weiter! Und wenn Du meinst, dieses Thema hätte nichts mit Säuglingspflege zu tun, dann geh nochmal in Dich und überlege Dir, wo die kleinen Kinder her kommen.

Triggerwarnung: Beschreibung von Komplikationen unter der Geburt, Kindstod.

Jahrzehntelang wurde Schwangeren nicht erlaubt, ihre Kinder aus Beckenendlage zu gebären. Der Kaiserschnitt galt als sicherer. Das führte dazu, dass Geburtshelfer'innen unzureichend in vaginalen BEL-Geburten ausgebildet wurden, wodurch diese noch unsicherer wurden. Heute ist es sehr oft möglich, ein Kind aus BEL zu gebähren, aber nicht immer ist das das Beste für Mutter und Kind. Eine BEL-Geburt ist schwieriger als eine Geburt aus Schädellage.

Vor kurzem habe ich einen Artikel einer rechtsgelagerten Webseite auf Facebook geteilt, der den Titel trug „Gebt den Kindern ihre Mutter zurück“: Die ersten Lebensjahre sind prägend für die ganze Nation. Im begleitenden Kommentar habe ich einen Absatz des Artikels zitiert und geschrieben, dass sich dies lese wie aus den 1930ern. Womit ich nicht gerechnet habe, war, dass anscheinend viele die Problematik der verwendeten Sprache nicht erkennen konnten. Ich habe dann zwei Tage lang versucht, die Problematik zu verdeutlichen. Obwohl einige - auch prominente - Leser'innen meines Blogs mir beiseite standen, ist es uns nicht gelungen, die wichtigsten Punkte zu transportieren.

(irgendwie ist das, was jetzt folgt, Werbung, weil ich Namen und Marken nenne, aber eigentlich geb ich nur damit an, was für großartige Menschen ich kenne)

Wie Ihr ja sicher mitbekommen habt, war ich am Wochenende auf der Familienkonferenz für Elternschaft, Bindung und Beziehung (kurz FEBuB). Ich hatte im Vorfeld lange überlegt, ob ich kommen sollte, weil das Ticket nicht gerade billig war und mich nur wenige der Vorträge genug reizten, um extra aus Großbritannien anzureisen. Was mich enorm reizte war, dass ich dort so viele großartige Menschen wieder oder zum ersten Mal treffen würde, dass es Gelegenheit zum Netzwerken geben würde, und der Workshop von Nina Jaros und Ravna Marin Siever. Also hab ich mir einen Schubs gegeben, mit meinem Mann abgesprochen, dass er an dem Reise-Freitag von zuhause arbeiten kann, und, wow, hat sich das gelohnt!

"Wer sich nicht gleich dazu entschließen kann, ein Kind zu strafen, um es zum Gehorsam zu bringen, der wird oft dazu gezwungen, wenn er die Methode der Belohnung erschöpft hat.

"Strafe muss sein", so dachten Eltern lange Zeit. Aber das Leben ist nicht schwarz und weiß. Nicht alle Eltern gingen diesen Weg. Es gab auch Eltern, die von Strafen nichts hielten. Es gab auch Versuche von "logischen Konsequenzen" und "Aufbauen statt Herunterziehen". Das ist alles nicht neu. Werfen wir einen Blick auf eine Auswahl verschiedener Ansätze.

"Vor der Geburt führte das Kind ein stilles Pflanzenleben, tief verborgen und eingewurzelt im Schooße der Mutter; weit einfacher waren die zu seinem Leben und Gedeihen nothwendigen Verrichtungen, und keine Gefahr konnte ihm drohen, so lange das Wohlseyn und die Gesundheit der Mutter nicht gestört wurde."