Wir haben schon mehrfach festgestellt, dass die Säuglingspflege und die Kindererziehung in dem Zeitraum von ca 1830 bis ca 1930 immer strenger und rigoroser wurden. Wir haben das vor allem auf preußische Werte und die Fortschritte in der Medizin zurück geführt. (Nachzulesen z.B. hier, hier und hier.) Was wir aber weitgehend außer Acht gelassen haben, sind die Väter.

"Neugeborene und ganz junge Säuglinge weinen bekanntlich nicht. Sie sondern nach aussen keine Thränen ab, mögen sie noch so stark schreien. Später schreien und weinen die Kinder zugleich und können schreien ohne zu weinen, aber noch viel später sind sie erst im Stande, zu weinen ohne zu schreien."
Die Seele des Kindes - Beobachtungen über die geistige Entwicklung des Menschen in den ersten Lebensjahren, William Preyer, 4. Auflage, 1895

Hier sehen wir mal eine Erklärung dafür, warum in sämtlichen Säuglingspflegebüchern des 19. Jahrhunderts immer vom Schreien der Säuglinge gesprochen wurde, aber nie vom Weinen. Als Weinen galt ausschließlich der Tränenfluss.

Oktober ist Babyloss Awareness Month. Ungefähr jede vierte Schwangerschaft endet mit dem Verlust des Babys.

Den meisten Menschen ist dies nicht bewusst, denn bis heute ist Fehlgeburt ein Tabuthema. Betroffene schweigen oft aus Trauer, Selbstschutz oder Scham. Die Mitmenschen reagieren oft verständnislos oder spielen den Verlust herunter. Wie sind Familien früher mit dem Verlust umgegangen? Wir betrachten den Zeitraum vom 18. und 19. Jahrhundert.

Oh doch, Allergien gab es schon immer. Sie hatten nur andere Namen. Mitunter wurden auch die Auslöser erkannt, insbesondere wenn es sich um Lebensmittel handelte, aber die Mechanismen dahinter sind bis heute noch nicht vollständig erforscht.

Es kommt gar nicht selten vor, dass Schwangere bezweifeln, dass sie stillen können, weil ihre Mutter nicht stillen konnte. Dabei konnten unsere Mütter und Großmütter meist nur deshalb nicht erfolgreich stillen, weil ihnen von Ärzten und Hebammen Falschinformationen eingebleut wurden.

Dass viele Mütter am Stillen scheiterten wurde jedoch nicht auf die aus heutiger Sicht abstrusen Stillregeln zurück geführt, sondern die Ursache und Schuld wurde bei den Müttern gesucht. Es war durchaus bekannt, dass die Nachfrage das Angebot regelt und die Milchmenge sich anpasst, je mehr oder weniger gestillt wird.

Neben meinem eigenen Blog habe ich auch Beiträge zu ein paar anderen Blogs geleistet. Ich dachte mir, dass Ihr die vielleicht auch mal lesen wollt.

Das Bild von der Amme ist geprägt von Missverständnissen und romantischer Verklärung. Heute wollen wir mal ein bisschen damit aufräumen. Da sich der Säuglingspflege-Blog mit der Zeit ab Ende des 18. Jhdt beschäftigt, wollen wir uns auch in dieser Frage auf diese Zeit konzentieren.

Kinder- und Babykleidung von heute ist praktisch, pflegeleicht und überall günstig erhältlich. Vor 100 Jahren jedoch war sie hauptsächlich selbstgemacht. Statt Druckknöpfen und Reißverschlüssen gab es Bändchen und Knöpfe. Gerne wurde die Kleidung auch reichlich mit Borten und Stickereien verziert. Kleidchen, Hosen und Röcke hatten oftmals einen breiten Saum, der dann ausgelassen wurde, wenn das Kind wuchs.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwarf die Österreicherin Hedwig Reich einen Kurs zur Kinderpflegerin. Dieser Kurs war in erster Linie als berufliche Qualifikation gedacht, aber auch als Lehrstück für zukünftige Mütter. Die Kursinhalte sind uns erhalten geblieben, da Hedwig Reich 1913 ein Lehrbuch dazu geschrieben hat. Das Buch ist eine erweiterte Ausgabe ihres Handbuchs für Mütter von 1912.

Immer wieder tauchen in den Erziehungsratgebern Berichte aus anderen Ländern auf. Der Vergleich dient manchmal als Vorbild, manchmal als Gegenargument. Aus heutiger Sicht ist es interessant zu sehen, welche Abweichungen es gab, und ob diese insgesamt auf eine andere Einstellung gegenüber Kindern hindeuten oder nicht, so wie diese Behandlung einer amerikanischen Familie auf Besuch in Deutschland. Besonders häufig wurde England zum Vergleich herangezogen. Doch auch aus anderen Ländern gab es Berichte. Hier eine kleine Auswahl.

Unterstützen

Dieser Blog lebt durch Crowdfunding. Jedes bisschen hilft.

STEADY: Hier kannst Du den Newsletter abonnieren und den Blog durch monatliche oder jährliche Beiträge unterstützen.
PATREON: Eine Alternative zu Steady. Hier sind nur monatliche Beiträge möglich.

Steady und Patreon bieten verschiedene Förderstufen mit diversen Vorteilen für Dich. Schau doch mal rein!

Ko-Fi: Spendiere mir einen Kaffee! (Einmalige Spende über PayPal.)

Herzlichen Dank für Deine Unterstützung!

Ein besonderes Dankeschön geht an:

  • Carmen Weller
  • Familie Graf

»Bei meinem Kind mache ich das anders«

»Bei meinem Kind mache ich das anders«

Jetzt im Buchhandel kaufen oder bestellen bei autorenwelt.de