Die Erstausstattung fürs Baby zur Wende zum letzten Jahrhundert war umfangreich und meist selbstgemacht. Die Kleidung war so gefertigt, dass der Saum ausgelassen werden konnte, um dem Wachstum des Kindes zu folgen.

Es begann Anfang der 1970er, dass Väter in den Kreißsaal drängten, und es dauerte bis Mitte der 1980er, dass  sich ihre Anwesenheit etablierte.

Und davor? Erst als die Geburt von Zuhause in den Kreißsaal verlegt wurde, wurden die Väter vom Ort des Geschehens fern gehalten. Davor gab es vielleicht keine feste Tradition, die den Vater einschloss, doch selten scheint die Anwesenheit der Väter bei der Geburt nicht gewesen zu sein.

Jedes Jahr werden weltweit Millionen von Kindern gegen diverse potentiell tödliche Krankheiten geimpft. Die Zahl der Impfschäden ist dagegen verschwindend gering. Da es jedoch keine Wirkung ohne Nebenwirkung gibt, kommt man bei dem Versuch, eine Krankheit auszulöschen, unweigerlich irgendwann an einen Punkt, an dem die Schäden der Impfung zahlenmäßig größer sind als die der Krankheit. Diesen Punkt gilt es zu überwinden. Wenn man statt dessen einen Rückzieher macht und weniger impft, breitet sich die Krankheit wieder aus und man erreicht nie den Punkt, an dem die Impfung unnötig wird.

Nicht selten begegnen mir Eltern, die befürchten, dass ihr Kind nie aufhören würde zu stillen, wenn die Mutter nicht aktiv abstillt. Andere Eltern haben Sorge, ihr Kind nicht mehr aus dem Familienbett zu bekommen, wenn sie es nicht zu diesem oder jenem Zeitpunkt daran gewöhnen, alleine zu schlafen.

Selbstverständlich war jede Tradition einmal neu, wenn man nur weit genug in die Vergangenheit zurück geht. Doch das gesellschaftliche Bewusstsein reicht nur etwa zwei bis drei Generationen zurück. Für alles, was wir tun, das unsere Großeltern schon taten, gilt: "Das war schon immer so!" Bei vielen Überlieferungen fällt es uns schwer zu glauben, dass sie nicht schon hunderte von Jahren alt sind. Doch vieles, was wir für modern halten, war eigentlich nur kurzzeitig aus der Mode gekommen.

"Karl und Marie" ist eine Sammlung von Erzählungen von Elise Averdieck. Sie ist gedacht für Kinder von fünf bis neun Jahren und erschien in der ersten Auflage 1851. Im Kapitel "Der vierundzwanzigste December" erfahren wir, wie die Geschwister Marie (6 Jahre alt), Karl (4 Jahre alt) und Elisabeth (1 Jahr alt) den Tag bis Heilig Abend verleben.