Im 19. Jahrhundert gewannen Ärzte immer mehr Einfluss auf die Kindererziehung. Um ihre neumodischen Regeln und Methoden zu verbreiten, mussten sie sich vor allem gegen Traditionen durchsetzen. Das wiederum bedeutete, die Erziehung der Großmütter zu diskreditieren. Im folgenden sehen wir einige Beispiele dafür in chronologischer Reihenfolge. Es wird deutlich, dass der Ton immer harscher wird, analog zur steigenden Härte in den Erziehungmethoden.

This is a chapter from the 1887 book "Life Among the Germans" by American author Emma Louise Parry. In it she describes life in Berlin in the 1880s. She is staying with a wealthy family and marvels at their way of living. Class is a defining property in this society. Miss Parry tells us about the house, the food, the neighbours, and the class system, and compares them to what she's used to in America. Her musings give a us a fascinating insight into two worlds gone by.

In einem Hebammenkalender für das Jahr 1879 habe ich die Gebührenordnung für Hebammen aus den Jahren 1875 (Preußen) und 1876 (Königreich Württemberg) gefunden. Für die bessere Vergleichbarkeit habe ich die Beträge umgerechnet. 1 Mark im Jahr 1875 entspricht 6,80 Euro im Jahr 2020. Quelle

Kann ja nicht wahr sein! In zehn Jahren Säuglingspflege-Blog habe ich noch nichts über Schnuller geschrieben? Na, dann wird es aber höchste Zeit. Lassen wir Dr. Friedrich Böhm erstmal erklären, was ein Schnuller überhaupt ist.

Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da. Die Idee, der Mensch müsse nachts durchschlafen, ist noch gar nicht so alt. Es war bis ins späte 19. Jahrhundert durchaus üblich, die Nacht in zwei Schlafphasen einzuteilen - den ersten und den zweiten Schlaf. Letzterer wurde auch "Morgenschlaf" genannt. Der erste Schlaf dauerte meist 5-6 Stunden und der zweite 2-3, wobei im Winter eine Stunde länger geschlafen wurde als im Sommer. Wir wissen davon aber nur durch beiläufige Erwähnungen.

Wir alle kennen stereotype Darstellungen von Familienmitgliedern - sowohl als Vorurteil als auch in Geschichten. Da ist die Schwiegermutter, die ein Hausdrache ist. Da gibt es den Vater, der unter dem Pantoffel seiner zweiten Frau steht, welche natürlich eine böse Stiefmutter ist. Die leibliche Mutter ist geradezu eine Heilige - ein unerreichbares Ideal - und in Märchen meistens tot. Die Kinder sind entweder arm dran oder unausstehliche Rotzlöffel. Aber was ist eigentlich mit der Tante?

Kinderzimmer gibt es noch gar nicht so lange. Klar, Adlige und die Super-Reichen hatten schon immer viele Zimmer zur Verfügung. Und da sich in diesen Kreisen die Eltern selber kaum um die Kinder kümmerten, hatten diese auch von den Eltern getrennte Räumlichkeiten. Oftmals schlief dann aber das Kindermädchen bei den Kleinen. Doch die breite Bevölkerung kannte Kinderzimmer nicht. Diese kamen erst im Biedermeier auf.

Vor ein paar Wochen habe ich versucht, die Identität von J. von Wedell aufzudecken. Dabei bin ich auf Buch gestoßen, das ich unbedingt haben musste. Es handelt sich um ein Buch, das von Eltern für ihr Kind ausgefüllt werden kann. Es trägt den Titel "Des Kindes Chronik" und ist weit mehr als nur ein Babytagebuch. Es hat Platz für Einträge bis zum Erwachsenenalter.

Das zum Verkauf stehende Exemplar war in Teilen ausgefüllt und enthielt einige Beilagen. Es gab also nicht nur ein Buch, sondern ein Leben zu entdecken. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen.

Besonders beliebte Zitate poste ich in unregelmäßigen Abständen gerne wieder und wieder auf den Social Media. Einige von Euch kennen daher schon das folgende Zitat. Auch im Blog könnt Ihr es finden.

Während der Belagerung von Paris im Jahre 1870/71 waren die Frauen wegen Mangels an Kuhmilch gezwungen, ihre Kinder selbst zu ernähren. Die Folge war, daß trotz der sehr ungünstigen sonstigen Verhältnisse die Säuglingssterblichkeit von 33% auf 17% sank.

Die sozialen Ursachen der Säuglingssterblichkeit, Gustav Temme, 1908

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